Tatsächlich, es ist wahr - die Flugzeuge hinterlassen der Kälte wegen hinter ihrem Glühpunkt jetzt auch des nachts einen Kondensstreifen, der den Gedanken an horizontale Sternschnuppen mit Schweif erweckt. Oder, weil ich da doch immer noch ungläubig bin, es ist nur das Licht des vollen Mondes, das dieses Bild erzeugt.

So viel Energie, so viele Gedanken und Gefühle, so viel Poesie dem Nachher gewidmet - ein Bruchteil davon hätte das Jetzt beglücken und die Trauer überflüssig machen können. So scheint es fast, als wäre es der Wunsch nach Trauer, der das Jetzt vernachlässigen lässt.

Und wer sagt denn, dass Harmonie etwas Einfaches ist? Nur hätte ich nie gedacht, dass sie dir solche Angst macht.

Das Gatter eigener Begrenztheiten. Spring drüber, reiß es um - oder zieh halt weiter endlos deine Kreise bis zum erschöpften Zusammenbrechen.

Es wird nicht wirklich dunkel in großen Städten, und ich vermisse die Sterne. Kränklich wirkendes fahl orange-graues Licht bis zum Morgen. Der Mann mit ausgebreiteten Armen auf dem Balkon gegenüber - ein Windstoß verweist ihn und sämtliche Perspektiven in die Unwirklichkeit. Er war nur ein Ast des mir viel näheren Ahorns. Der Wunsch nach tiefem und reinigendem Schlaf. Morgen ist alles anders.

Kommunikation ist der Quell aller Missverständnisse. Ohne Kommunikation ist es aber noch schlimmer. Was nun ...?

Dringender Wunsch nach innerer Gleichgültigkeit, die der Selbstqual ein sanftes Tuch über die Augen legt.

Und während ich noch glaubte, es wäre Frühling, verbrannte der Sommer zu Asche und wies noch im Davonschwimmen mit spitzen Fingern auf die Kühle des Herbstes.

Dieser Sommer liegt im Sterben.

Dieses tote Warten ermüdet, lässt resignieren und lähmt. Und vielleicht gehen damit die Gefühle. Vielleicht wäre das sogar gut. Aber sehr wahrscheinlich ist es auch die letzte Chance für ein "Bleib bei mir."